Neubau
Glaubten-Areal
Navigations-Menü

Fragen & Antworten

Neubau mit Fachspital

Warum wird ein zusätzliches Spital gebaut?

Es wird kein neues Spital, sondern ein Ersatzbau für das jetzige Fachspital des Sozialwerks Pfarrer Sieber gebaut. Dieses befindet sich aktuell in einem Gebäude an der Konradstrasse, welches als Wohnhaus gebaut wurde. Der Zustand und die beengten Platzverhältnisse sind nicht zeitgemäss und eine hohe Belastung für die Patienten und Angestellten. Auch im Neubau wird aber kein eigentliches Spital erstellt. Das Fachspital für Suchtkranke ist auf sozial-medizinische Versorgung und Pflege ausgerichtet (ohne Entzug) und erfordert keine teuren medizinischen Anlagen.

Warum baut die Kirche ein Spital? Das ist weder ihr Auftrag noch ihre Kernkompetenz.

Die reformierte Kirchgemeinde baut kein reguläres Spital, sondern ein Gebäude, das dem Sozialwerk Pfarrer Sieber die Nutzung als Fachspital mit Fokus auf die sozial-medizinische Versorgung und Pflege (ohne Entzug) ermöglicht. Dazu sind keine teuren medizinischen Anlagen erforderlich. Die Leitung und der Betrieb des Fachspitals übernimmt das Sozialwerk Pfarrer Sieber. Das gemeinsame Vorhaben der Kirchgemeinde und der Pfarrer-Sieber-Stiftung ist ein hoch willkommener Schritt und entspricht dem kirchlichen Kernauftrag: Menschen am Rande der Gesellschaft ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen.

Erfüllt der Neubau die Klimaziele der Stadt?

Wie auch die Stadt Zürich hat sich die Kirchgemeinde Zürich zum Ziel gesetzt, bei Bauvorhaben die Nachhaltigkeits-Standards der «2000-Watt-Gesellschaft» zu erfüllen. Die Summe des Energieverbrauchs und der Treibhausgasemissionen für die Erstellung, den Betrieb und die Mobilität müssen dem Etappenziel der «2000-Watt-Gesellschaft» im Jahr 2050 entsprechen. Dank den einfachen Grundformen und der Kompaktheit der vier Gebäudeteile bietet das Projekt gute Voraussetzungen, um dieses hohe Ziel zu erreichen. Die Lage des Areals mit sehr guten ÖV-Verbindungen und Einkaufsmöglichkeiten in Fussdistanz wirken sich positiv auf den Aspekt der Mobilität aus.

Für eine gute Energiebilanz sorgt eine Erdsonden-Wärmepumpe für die Wärmeerzeugung und eine grossflächige Photovoltaik-Anlage für die Stromproduktion auf den Dächern. Die gut gedämmte Fassade und ein gut wirksamer, aussenliegender Sonnenschutz unterstützen die Nachhaltigkeit der Anlage.

Kosten und Finanzierung

Was kostet das Projekt?

Die Gesamt-Baukosten belaufen sich auf rund 40 Millionen Franken.

Wer bezahlt das?

Den Bau finanziert die reformierte Kirchgemeinde der Stadt Zürich. Für den Innenausbau des von ihr genutzten Teils kommt das Sozialwerk Pfarrer Sieber auf. Zudem bezahlt das Sozialwerk als Beitrag an die Erstellungskosten eine Miete an die Kirchgemeinde.

Verwendet die Kirchgemeinde Steuergelder für den Neubau?

Weil der Neubau nicht kirchlichen Zwecken dient, muss er sich über die Mieterträge selber finanzieren. Im Gegensatz zu den betrieblichen Liegenschaften der reformierten Kirchgemeinde Zürich fliessen also keine kirchlichen Steuergelder in dieses Projekt.

Hat das Bauprojekt eine Erhöhung des Kirchensteuerfusses zur Folge?

Nein. Das Projekt wird ohne kirchliche Steuergelder finanziert. Es finanziert sich über die Mieterträge.

Verwendet das Sozialwerk Pfarrer Sieber für seinen Teil Spendengelder?

Den Innenausbau finanziert das Sozialwerk Pfarrer Sieber mit Legaten und zweckbestimmten Spenden.

Wie ist die zukünftige betriebliche Finanzierung durch das Sozialwerk Pfarrer Sieber sichergestellt?

Das Fachspital Sune-Egge wurde 1989 gegründet und ist seit 2012 auf der Spitalliste des Kantons Zürich. Im Rahmen der obligatorischen Krankenversicherung kann das Sozialwerk Pfarrer Sieber die Spitalkosten verrechnen.

Warum zieht das Sozialwerk Pfarrer Sieber in einen Neubau, wenn dieser teurer wird als die bisherige Lösung?

Das Fachspital Sune-Egge ist seit seiner Gründung 1989 in einem Wohnhaus untergebracht. Die baulichen Gegebenheiten sind für ein «Spital» eigentlich nicht annehmbar: Bettenverlegungen zum Beispiel sind nicht möglich, da die Türen zu schmal sind, auch das Treppenhaus und die Korridore sind zu eng. Einen Bettenlift gibt es nicht. Daher ist der Betrieb als Fachspital nur eingeschränkt möglich. Das Sozialwerk Pfarrer Sieber ist dringend auf eine Veränderung für die Angestellten und Patienten angewiesen.

Auch für das suchtakzeptierende Wohnen Ur-Dörfli in Pfäffikon ZH ist ein Ersatz unumgänglich: Der Mietvertrag für die aktuell bewohnte Liegenschaft läuft Ende 2024 aus.

Warum wurde nicht eine kommerzielle Nutzung des Areals in Betracht gezogen? Das gäbe doch mehr Mieteinnahmen.

Die Solidarität mit Menschen, die Unterstützung brauchen, ist Kern des kirchlichen und sozialdiakonischen Grundverständnisses. Das Engagement des Sozialwerks Pfarrer Sieber ist genau das: Menschen am Rande der Gesellschaft ein menschenwürdiges Leben ermöglichen. Für die reformierte Kirchgemeinde ist das gemeinsame Vorhaben mit dem Sozialwerk Pfarrer Sieber darum ein folgerichtiger und hoch willkommener Schritt: Die Kirche ermöglicht einer ihr nahestehenden Organisation und langjährigen Partnerin, die freie Fläche auf dem Kirchenareal Glaubten ganz im Sinn der christlichen Botschaft zu nutzen.

Nutzung und Sicherheit im Quartier

Wie viele Menschen wohnen und arbeiten künftig im Neubau Glaubten?

Das Fachspital umfasst zusammen mit dem Pflegebereich insgesamt 42 Betten. Total werden 90 Mitarbeitende im Betrieb beschäftigt sein. Hinzu kommen 9 Wohngruppen im suchtakzeptierenden Wohnen. Hier werden rund 35 Menschen leben und 23 Mitarbeitende tätig sein. In der Administration des Sozialwerks Pfarrer Sieber arbeiten 20 Mitarbeitende.

Im Pfarrer-Sieber-Huus werden also rund 70 Menschen wohnen und 110 arbeiten.

Sind beim Neubau auf dem Glaubten-Areal Parkplätze für die Mitarbeitenden des Sozialwerk Pfarrer Sieber eingeplant?

Die Anzahl Parkplätze des Sozialwerk Pfarrer Sieber ist so ausgelegt, dass alle Firmen- und Besucherfahrzeuge genügend Platz haben. Darüber hinaus gibt es einige wenige Mitarbeiter-Parkplätze speziell für den Nachtschichtbetrieb oder Mitarbeitende mit körperlichen Einschränkungen. Bereits jetzt setzt das Sozialwerk Pfarrer Sieber auf einen ökologischen Arbeitsweg mit dem öffentlichen Verkehr. Aufgrund der sehr guten ZVV-Anbindung des neuen Standorts wird das Sozialwerk Pfarrer Sieber auch in Zukunft diesen Ansatz strikt weiterverfolgen. Dies entspricht auch der übergeordneten Zielsetzung mit dem Neubau den Nachhaltigkeits-Standards der «2000-Watt-Gesellschaft» zu erfüllen.

Sind die Patienten immer im Haus? Dürfen sie frei hinausgehen?

Die Patienten sind mehrheitlich nicht bettlägerig und können sich frei bewegen. Das Fachspital ist keine geschlossene Einrichtung. Aber wer hinausgeht, wird bei der Rückkehr jedes Mal komplett überprüft. Wer Drogen auf sich trägt, muss diese abgeben.

Bringt der Neubau zusätzliche Besucherströme und Mehrverkehr ins Quartier?

Die Patienten und Bewohnerinnen sind Randständige ohne Obdach und ohne soziales Netz. Sie haben keine Autos und weder Familie noch Freunde, die sie besuchen. Es ist also weder mit zusätzlichen Passanten noch mit mehr Autoverkehr zu rechnen.

Ist vermehrt mit Ambulanzautos und Sirenenlärm zu rechnen?

Die Patienten des Fachspitals sind keine Notfälle. Sie werden meist von einem Akutspital ins Fachspital überwiesen. Bei den insgesamt 42 Betten im Fachspital und im Pflegebereich gibt es pro Tag einen bis zwei Übertritte. Diese erfolgen meist per Taxi – oder mit einem Krankenwagen ohne Blaulicht.

Ist mit einer Dealerszene zu rechnen?

Nein. Das Sozialwerk Pfarrer Sieber beweist schon heute, dass es keine Drogenszene duldet und für Sicherheit im Umfeld sorgt: Mitten in Pfäffikon/ZH betreibt es die betreute Wohneinrichtung Ur-Dörfli. Dank enger Zusammenarbeit mit der Ortspolizei und regelmässigen Patrouillen konnte die Sicherheitssituation rund um den Bahnhof sogar deutlich verbessert werden. Die Patrouillen sorgen dafür, dass das Sicherheitsgefühl der ganzen Gemeinde gestiegen und das Ur-Dörfli inzwischen zum akzeptierten, ja gerne gesehenen Akteur im Zentrum des Orts geworden ist. Auch rund um die seit 2012 bestehende Notwohnsiedlung Brothuuse in Zürich-Affoltern hat sich keine Szene etabliert.

An verschiedenen Standorten betreut das Sozialwerk Pfarrer Sieber süchtige Menschen. Dank der konsequenten Durchsetzung der Hausregeln hat es die Drogenszene im Griff. Die Patienten konsumieren Drogen. Dennoch ist der Drogenhandel im Umfeld der Einrichtungen des Sozialwerks Pfarrer Sieber nicht höher als ohnehin schon.

Das Sozialwerk Pfarrer Sieber setzt auf einen Mietermix zwischen Fachspital und betreuter Wohneinrichtung, weil damit die medizinische und sozialarbeiterische Betreuung optimiert und damit Risiken minimiert werden können.

Was wird für die Sicherheit im Quartier getan?

Das Sozialwerk Pfarrer Sieber wird seine Patienten und Bewohnerinnen rund um die Uhr betreuen. Es gibt klare Haus- und Verhaltensregeln, auf deren Einhaltung wird gepocht. Regelmässige Patrouillen rund um Neubau Glaubten-Areal sorgen zusätzlich für Ordnung und Sicherheit. Die Erfahrungen mit den verschiedenen bestehenden Einrichtungen des Sozialwerks Pfarrer Sieber zeigen, dass das funktioniert.

Planung und Bauzeit

Wie lange dauert die Bauzeit?

Insgesamt dauert die Bauzeit ca. 2 1/4 Jahre bzw. 27 Monate. Die im Umfeld hörbaren Bauarbeiten entstehen aber weitgehend bei der Erstellung des Rohbaus. Der Rohbau ist nach ca. 14 Monaten abgeschlossen.

Ist mit Lärm während der Bauzeit zu rechnen?

Es ist mit dem üblichen Baustellenlärm beim Aushub und der Erstellung des Rohbaus zu rechnen. Der Rohbau dauert rund 14 Monate. In dieser Zeit sind zwei Kräne auf der Baustelle. Da nur ein Untergeschoss erstellt wird, sind nur wenig Rammarbeiten für den vertikalen Baugrubenabschluss notwendig, die jeweils partiell Lärm verursachen. Die Arbeitszeiten sind von Montag bis Freitag 7.00 – 12.00 und 13.00 – 18.00 Uhr.

Ist mit Mehrverkehr während der Bauzeit zu rechnen?

Die Baustellenzufahrt erfolgt über die Riedenhaldenstrasse. Zu wahrnehmbarem Mehrverkehr wird es nur temporär kommen: insbesondere beim Aushub und bei den Betonierarbeiten. In der übrigen Bauzeit fahren einzig Handwerker hin und wieder weg, die auf der Baustelle arbeiten. Während des Ausbaus werden die Handwerker die vorgängig fertiggestellte Tiefgarage nutzen können.